Tolkien meets Lewis

C.S. Lewis (1898 - 1963) war in Cambridge Professor für englische Literatur des Mittelalters und der Renaissance. Er war nicht nur ein glänzender Redner, der die größten Hörsäle füllte, sondern auch Dichter, Romanschriftsteller und ein glänzender Essayist. Über viele Jahre hinweg Atheist, erlebte er 1929 seine Bekehrung zu Gott, zwei Jahre später zum Christentum. Einfluss hatten dabei u.a. die Werke MacDonalds und Chestertons und die Begegnung mit Owen Barfield, Hugo Dyson und J.R.R. Tolkien. George MacDonald (1824-1905) taufte seine Phantasie, der humorvolle Scharfsinn Chestertons (1874-1936) stellte seinem Atheismus gefährliche Fallen, Barfield (* 1898) stürzte seinen chronologischen Snobismus um und Tolkien (1892-1973) seine kritische Haltung gegenüber den Evangelien. Über seine Bekehrung 1929 schreibt Lewis in seiner Selbstbiographie überrascht von Freude: "Die völlige Unterwerfung, der absolute Sprung ins Dunkle, wurde verlangt. Die Wirklichkeit, mit der sich kein Vertrag schließen läßt, hatte mich eingeholt. (...) Sie müssen sich vorstellen, wie ich allein Abend für Abend in jenem Zimmer in Magdalen saß und, wann immer mein Geist sich auch nur für eine Sekunde von meiner Arbeit erhob, das stetige, unaufhaltsame Nahen dessen spürte, dem nicht zu begegnen ich mir so ernsthaft wünschte. Was ich so sehr fürchtete, hatte mich endlich eingeholt. Im Trinity Term 1929 lenkte ich ein und gab zu, dass Gott Gott war, und kniete nieder und betete; vielleicht in jener Nacht der niedergeschlagenste und widerwilligste Bekehrte in ganz England. Ich sah damals noch nicht, was mir heute als das Leuchtendste und Offensichtlichste erscheint, nämlich die göttliche Demut, die einen Bekehrten selbst unter solchen Bedingungen annimmt. Der verlorene Sohn ging wenigstens auf seinen eigenen Füßen nach Hause. Doch wer könnte jene Liebe gebührend anbeten, die die hohen Tore einem Abtrünnigen öffnet, der um sich tretend, sich windend, trotzig und in allen Richtungen nach einer Chance zur Flucht Ausschau haltend hereingebracht wird?" Entscheidend für seine Bekehrung zu Christus war ein Gespräch mit Tolkien und Dyson in der Nacht vom 19. auf den 20. September 1931. Die existentielle Entdeckung Gottes und der Wahrheit seiner Menschwerdung ließen Lewis seine reichen Geistesgaben fortan in den Dienst des christlichen Glaubens stellen. Lewis wurde zu einem der einflußreichsten christlichen Schriftsteller, der durch seine überlegene Logik und humorvollen Esprit vielen Menschen den Weg zum Glauben gewiesen hat. "Was C.S. Lewis auf dem Gebiete des religionsphilosophischen Essays geleistet hat, wird von keinem Autor seiner Generation übertroffen: Ausgehend von den Erfahrungen durchschnittlicher Menschen, spricht er in zwingender Argumentation und klarer, auch dem Nichtfachmann verständlicher Sprache die Zweifler und Suchenden an, um ihnen den christlichen Glauben einleuchtend zu machen." (Gisbert Kranz).

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